Am 11.08.2021 sprachen wir mit einem weiteren Direktkandidaten für die Bundestagswahl: Bernhard Herrmann, der im Chemnitzer Umland (Wahlkreis 163) für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kandidiert.
Im Wahlprogramm der Grünen findet man in Kapitel 2 eine sehr ausgewogene und ausführliche Auflistung von Zielen, die ein faires und nachhaltiges Wirtschaften betreffen. Beispielsweise fordern sie, dass sich unsere Handelspolitik am Pariser Klimaabkommen und der Agenda für nachhaltige Entwicklung orientieren soll. Regionale Wertschöpfung und Handel in Ländern des globalen Südens soll gefördert werden und Zölle auf verarbeitete Produkte aus diesen Regionen gesenkt bzw. abgeschafft. Auch auf das Lieferkettengesetz nehmen sie direkten Bezug.
Im Wahlprogramm von Bernhard Herrmann hingegen wird der Faire Handel nicht erwähnt. In unserem Gespräch erklärte er uns, was es damit auf sich hat: Alle Direktkandidat*innen der Grünen unterstützen das gesamte Wahlprogramm der Partei und setzen sich aktiv dafür ein. Jedoch hat jeder Kandidat und jede Kandidatin Schwerpunkte aus dem Programm, für die sie sich besonders engagieren. Im Falle von Herrn Herrmann sind das der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien und des schienengebundenen PNV, besonders im ländlichen Raum. Auf die Aspekte fairer Handel und Lieferkettengesetz hat sich Merle Spellerberg aus Dresden spezialisiert, sodass das Parteiprogramm unter den Kandidierenden sachkundegerecht aufgeteilt ist.
Trotzdem will sich auch Bernhard Herrmann für eine bessere Handelspolitik einsetzen und unterzeichnete alle unserer fünf Forderungen auf dem „Fairsprechen“. Für ihn ist ebenfalls das Zusammenspiel zwischen innen- und außenpolitischen Veränderungen wichtig. Fair gehandelte Waren müssen auch seiner Meinung nach für alle bezahlbar und zugänglich sein, anstatt Luxusprodukte. Speziell versprach er, sich für die letzte unserer Forderungen einzusetzen: die Faire Beschaffung. In seiner Position als Mitglied des Chemnitzer Stadtrates möchte er die öffentliche Beschaffung verstärkt auf faire und nachhaltige Produkte auslegen und damit ein Zeichen setzen. Selbstverständlich setzt er sich auch für die Herstellung globaler Klimagerechtigkeit ein, die in seinem Wahlprogramm und auch dem seiner Partei oberste Priorität hat.