Anlässlich des diesjährigen Weltgebetstages laden uns die Frauen Simbabwes ein, sich mit ihrem Land näher zu beschäftigen. Im Rahmen von Veranstaltungen, Gottesdiensten oder bei einer Unterschriftenaktion kann man sich für die Unterstützung der simbabwischen Bevölkerung einbringen. Unterschriften sind auf einer Liste am Weltgebetstag oder online (www.weltgebetstag.de/aktionen) möglich.
Das im Süden Afrikas liegende Land Simbabwe zieht vor allem aufgrund seiner faszinierenden Landschaft wie bspw. den Victoriafällen, einem UNESCO-Weltnaturerbe, Menschen aus aller Welt an. Die Vielfältigkeit des Landes zeichnet sich neben der Geografie auch im Leben der Menschen ab. Insgesamt 16 Amtssprachen gibt es in Simbabwe, darunter Shona und Ndebele als Unterrichtssprachen und Englisch als wichtigste Amts- und Bildungssprache. Auch wenn das Christentum die größte Religionsgemeinschaft bildet, verbinden sich vor allem im ländlichen Raum traditionelle Glaubensrichtungen mit den christlichen Bräuchen.
Als sub- bis tropisches Land kommt es einmal im Jahr zur mehreren Monaten andauernden Regenzeit. Diese ist aufgrund des Klimawandels aber mittlerweile unberechenbar geworden und die immer häufiger eintretenden Wetterextreme wie Überschwemmungen und Dürren gefährden das Überleben der Bevölkerung. Diese ist stark vom größten Landwirtschaftssektor, dem Trockenfeldbau, abhängig, welcher besonders anfällig für die Konsequenzen des Klimawandels ist. Viele Bäuerinnen und Bauern, welche aufgrund der Verschiebung der Regenzeit, die Orientierung für die richtige Feldbestellung verlieren, müssen immer häufiger mit Ernteausfällen kämpfen, welche ihre Existenz bedrohen.
Neben dem Klimawandel ist die Politik, welche von Korruption, Verschuldung und Misswirtschaft geprägt ist, dafür verantwortlich, dass das Land trotz des fruchtbaren Bodens auf Lebensmittelimporte angewiesen ist. Derzeit herrscht eine Arbeitslosigkeit von 90%, was immer mehr Einwohner zur Flucht in Nachbarländern veranlasst. Besonders der Wegzug von MedizinerInnen führt zu der miserablen medizinischen Versorgung auf dem Land.
Doch der Widerstand gegen die Regierung war schon in Kolonialzeiten weit verbreitet. Besonders das traditionelle Musikinstrument „Mbira“ ist heute ein bekanntest Symbol Simbabwes und steht für Widerstand und Stärke. Da es unter britischer Herrschaft als heidnisches Instrument abgelehnt wurde, spielten vor allem UnabhängigkeitskämpferInnen darauf traditionelle Lieder, welche von den EuropäerInnen nicht verstanden werden konnten.
Für den Fairen Handel wird der Aufbau neuer Handelspartnerschaften durch die unruhige, politische Lage erschwert. Es motiviert allerdings auch dazu, bestehende Strukturen noch mehr zu stärken und weiterhin kunstvolles Handwerk und Lebensmittel aus Simbabwe zu beziehen.